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Das Thema Rente in Deutschland ist seit Jahren ein Dauerthema in Politik und Gesellschaft. Mit der Einführung der Aktienrente soll das bestehende Rentensystem stabilisiert werden. Doch wie funktioniert die Aktienrente eigentlich? Und reicht sie aus, um die Rentenproblematik langfristig zu lösen? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf das Rentensystem, erklären die Grundidee der Aktienrente und zeigen, warum sie vermutlich nicht die große Rettung ist.
Wie funktioniert das Rentensystem in Deutschland?
Das deutsche Rentensystem basiert auf einem Umlageverfahren. Das bedeutet, dass die aktuellen Beitragszahler nicht für ihre eigene Zukunft vorsorgen, sondern direkt die laufenden Rentenzahlungen finanzieren. Das System funktioniert, solange es mehr Einzahler als Rentenbezieher gibt.
Das Problem: Der demografische Wandel
Die Bevölkerungsstruktur in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Früher lag das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentenbeziehern bei 1 zu 6. Heutzutage liegt das Verhältnis näher bei 1 zu 2 oder 1 zu 3 – mit weiter sinkender Tendenz. Dadurch reicht das eingezahlte Geld nicht mehr aus, um die Renten zu finanzieren.
Folge: Zuschüsse aus Steuermitteln
Um die Lücke zwischen den Renteneinnahmen und -ausgaben zu schließen, muss der Bund jedes Jahr Milliarden aus Steuergeldern zuschießen. Aktuell werden rund 80 Milliarden Euro jährlich aus dem Bundeshaushalt in die Rentenkasse überwiesen, um die Rentenzahlungen sicherzustellen. Das führt zu einer enormen Belastung des Staatshaushalts.
Schon gewusst?
In den 1960er und 1970er Jahren lag das Rentenniveau in Deutschland bei etwa 70 % bis 80 % des letzten Nettoeinkommens. Dies war eine wirtschaftlich starke Zeit, in der das umlagefinanzierte Rentensystem durch die große Anzahl an Erwerbstätigen stabil war. Zum Vergleich: In dieser Zeit kamen sechs Beitragszahler auf einen Rentner.
Die Aktienrente: Wie funktioniert sie?
Die Aktienrente soll eine langfristige Lösung bieten, indem ein Teil der staatlichen Rentenbeiträge in Aktien investiert wird. Das Ziel ist es, durch Kapitalmarkterträge wie Zinsen und Dividenden die Rentenkasse zu entlasten und Renditen durch den Zinseszinseffekt zu erzielen.
Die Realität: Reicht die Aktienrente aus?
1. Zu geringe Investitionssumme
Ein Blick in den Bundeshaushalt zeigt, wie wenig tatsächlich in die Aktienrente fließt. Für den Aufbau eines Kapitalstocks wurden für das Jahr 2025 12,36 Milliarden Euro veranschlagt. Im Vergleich zu den 80 Milliarden Euro Zuschüssen aus Steuermitteln ist das verschwindend gering.
2. Finanzierung durch Kredite
Ein weiteres Problem: Das Geld für die Aktienrente wird durch verzinsliche Darlehen finanziert. Das bedeutet, der Bund nimmt Kredite auf, um in den Aktienmarkt zu investieren. Dies birgt das Risiko, dass Zinszahlungen und Verwaltungskosten die Renditen schmälern.
3. Fehlende Zeit für den Zinseszinseffekt
Aktienmärkte generieren langfristig durchschnittliche Renditen von 7 bis 9 % pro Jahr. Doch diese Erträge benötigen Zeit, um durch den Zinseszinseffekt zu wachsen. Da die Mittel für die Aktienrente jährlich neu vergeben werden und auf Schulden basieren, fehlt dieser langfristige Anlagehorizont.
4. Vorbild Norwegen – kaum vergleichbar
Ein oft genanntes Vorbild für die Aktienrente ist der norwegische Staatsfonds, der mit Ölgeldern gefüllt und professionell verwaltet wird. Er gehört zu den erfolgreichsten Staatsfonds weltweit. Doch im Gegensatz zu Deutschland ist Norwegens Fonds nicht durch Schulden finanziert und wurde mit enormen Summen aufgebaut – beides fehlt in Deutschland.
Die wichtigsten Erkenntnisse zur Aktienrente
Die Aktienrente in ihrer aktuellen Form ist keine umfassende Lösung für das Rentenproblem in Deutschland. Die Investitionssummen sind viel zu gering, und durch die Finanzierung auf Kredit wird ein großer Teil der potenziellen Rendite durch Zinszahlungen und Verwaltungskosten wieder aufgefressen.
Was bedeutet das für deine Altersvorsorge?
Die wichtigste Erkenntnis: Verlass dich nicht allein auf die gesetzliche Rente. Das deutsche Rentensystem wird in Zukunft weiter unter Druck stehen – selbst mit der Einführung der Aktienrente. Deshalb solltest du selbst aktiv werden und frühzeitig mit dem Aufbau eines privaten Vorsorgeportfolios beginnen.
Empfehlungen für die private Altersvorsorge:
- Aktien und ETFs: Breit gestreute Fonds bieten langfristige Renditechancen.
- Immobilieninvestitionen: Sie schützen vor Inflation und bieten stabile Erträge.
- Sachwerte wie Edelmetalle: Gold und Silber sind bewährte Wertspeicher.
- Nachhaltige Fonds: Investiere in grüne Unternehmen und Projekte für eine nachhaltige Zukunft.
Übrigens: Hier findest du nachhaltige Investmentstrategien für deine Altersvorsorge.
Fazit: Die Aktienrente – ein Tropfen auf den heißen Stein
Die Aktienrente kann das deutsche Rentensystem nicht retten. Sie ist bestenfalls ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, reicht aber bei weitem nicht aus, um die großen finanziellen Lücken zu schließen. Wenn du dich nicht allein auf den Staat verlassen willst, ist eine private Vorsorge unerlässlich. Investiere in breit diversifizierte Portfolios, ETFs und nachhaltige Fonds, um unabhängig und sicher in die Zukunft zu blicken.
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