Nachhaltige ETFs

Nachhaltige ETFs: Ein kritischer Blick auf deinen Einstieg in grüne Investments

Inhaltsverzeichnis

Du möchtest nachhaltig Geld anlegen und fragst dich wie du das genau machen sollst? Eine der einfachsten und kostengünstigsten Möglichkeiten, als Einsteiger in nachhaltige Investments einzusteigen, sind nachhaltige ETFs (Exchange Traded Funds).

Nachhaltige ETFs (Exchange Traded Funds) erscheinen dabei auf den ersten Blick als eine unkomplizierte und kostengünstige Möglichkeit, um in umweltfreundliche und soziale Projekte zu investieren. Doch sind diese ETFs wirklich so „grün“, wie sie behaupten? In diesem Artikel beleuchten wir kritisch, warum viele nachhaltige ETFs oft nicht halten, was sie versprechen, und welche Fallstricke insbesondere Einsteiger beachten sollten.

Was sind nachhaltige ETFs – und wo liegt das Problem?

Ein ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der die Wertentwicklung eines bestimmten Indexes nachbildet. Nachhaltige ETFs fokussieren sich dabei auf Indizes, die Unternehmen anhand von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) auswählen. Doch hier beginnt bereits das Problem: Die Kriterien für ESG sind oft vage und uneinheitlich, was es Unternehmen und Fonds ermöglicht, sich nachhaltiger darzustellen, als sie tatsächlich sind. Das sogenannte Greenwashing ist weit verbreitet.

Nachhaltiger ETF der in Ölkonzerne investiert?

Ein Beispiel: Ein „nachhaltiger ETF“ kann durchaus Unternehmen beinhalten, die in umstrittene Branchen investieren – wie Öl- und Gasproduktion – solange diese Unternehmen bestimmte Mindeststandards in Umwelt- und Sozialbereichen erfüllen. Die Frage bleibt also: Ist ein „nachhaltiger“ Ölkonzern wirklich nachhaltig, nur weil er minimale Umweltstandards einhält?

Warum sind nachhaltige ETFs oft nicht so grün wie behauptet?

1. Vage ESG-Kriterien und Greenwashing

Die ESG-Kriterien, nach denen ETFs Unternehmen auswählen, sind oft weit gefasst und nicht standardisiert. Das führt dazu, dass selbst Unternehmen, die weiterhin massiv in fossile Brennstoffe investieren, in „nachhaltigen“ ETFs auftauchen, weil sie in anderen Bereichen – wie der sozialen Verantwortung oder der Unternehmensführung – punkten können. Diese Art von Greenwashing ist ein großes Problem, da es Anlegern eine falsche Sicherheit vermittelt und sie denken lässt, ihr Geld fließe in wirklich nachhaltige Projekte.

2. Breite Diversifikation geht auf Kosten der Nachhaltigkeit

ETFs sind darauf ausgelegt, eine breite Diversifikation zu bieten, um Risiken zu minimieren. Doch um dieses Ziel zu erreichen, werden oft Unternehmen aus Branchen aufgenommen, die eigentlich wenig mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Beispielsweise können in einem globalen ESG-ETF sowohl Tech-Riesen mit problematischen Lieferketten als auch Ölkonzerne enthalten sein, die behaupten, in erneuerbare Energien zu investieren, obwohl ihr Hauptgeschäft weiterhin fossile Brennstoffe sind. Einige bekannte Beispiele findest du hier.

3. Konflikt zwischen Rendite und echter Nachhaltigkeit

Ein weiteres Problem ist der Fokus auf Rendite. Viele Fonds, die sich „nachhaltig“ nennen, bleiben in erster Linie auf Profitabilität ausgerichtet. Das führt dazu, dass Fondsmanager eher auf große und etablierte Konzerne setzen, die bestimmte ESG-Mindestkriterien erfüllen, aber weiterhin umweltschädliche oder ethisch fragwürdige Geschäftspraktiken durchführen. Dies steht im Widerspruch zu dem eigentlichen Ziel nachhaltiger Investments, nämlich langfristig einen positiven Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft auszuüben.

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Warum solltest du als Einsteiger bei nachhaltigen ETFs besonders vorsichtig sein?

1. Transparenzmangel

Viele nachhaltige ETFs werben mit ESG-Ratings und Nachhaltigkeitsversprechen, ohne wirklich transparent zu machen, welche Unternehmen im Detail im Fonds enthalten sind und nach welchen genauen Kriterien sie ausgewählt werden. Vertraue nicht blind auf die Marketingversprechen – oft ist es notwendig, genau hinzuschauen, um herauszufinden, ob ein Fonds tatsächlich in nachhaltige Unternehmen investiert oder lediglich auf Greenwashing setzt.

2. Geringe Kontrolle für dich als Anleger

Ein weiteres Problem ist, dass ETFs passiv verwaltet werden. Das bedeutet, dass du kaum Einfluss darauf hast, welche Unternehmen enthalten sind und ob diese wirklich zu deinen Werten passen. Im Gegensatz zu direkten Investments oder aktiv gemanagten Fonds hast du hier keine Möglichkeit, auf problematische Beteiligungen zu reagieren oder dein Portfolio anzupassen.

3. Starkes Vertrauen in ESG-Rating-Agenturen

Vielleicht verlässt du dich auf ESG-Rating-Agenturen, um sicherzustellen, dass deine Investments nachhaltig sind. Doch auch hier gibt es oft Interessenkonflikte. Rating-Agenturen bewerten Unternehmen nach unterschiedlichen Kriterien, und es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Unternehmen bei einer Agentur hohe ESG-Werte erhält, während es bei einer anderen Agentur schlecht abschneidet. Zudem finanzieren sich einige dieser Agenturen über Unternehmen, die sie bewerten, was Fragen zur Unabhängigkeit aufwirft.

Was solltest du stattdessen tun?

Wenn du wirklich sicherstellen möchtest, dass dein Geld in nachhaltige Projekte fließt, gibt es Alternativen zu ETFs, die möglicherweise besser zu deinen Werten passen:

  1. Aktiv gemanagte Fonds: Diese Fonds bieten mehr Flexibilität und Transparenz, da sie aktiv verwaltet werden. Das bedeutet, dass der Fondsmanager gezielt in Unternehmen investiert, die hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen und regelmäßig überprüft, ob diese Standards auch eingehalten werden. Allerdings sind diese Fonds oft teurer als ETFs. Hier ist also eine intensive Recherche gefragt.

  2. Impact Investments: Wenn du sicher sein möchtest, dass dein Geld einen direkten positiven Einfluss hat, sind Impact Investments eine gute Alternative. Hier wird dein Kapital direkt in nachhaltige Projekte wie erneuerbare Energien, ökologische Landwirtschaft oder soziale Initiativen investiert. Auch hier gibt es aber Risiken, und du solltest dich intensiv informieren, bevor du investierst.

  3. Direktinvestitionen in nachhaltige Unternehmen: Anstatt über einen ETF indirekt in verschiedene Unternehmen zu investieren, kannst du dich auch entscheiden, direkt in Unternehmen zu investieren, die nachweislich nachhaltige Praktiken umsetzen. Dies erfordert zwar mehr Recherche, gibt dir aber die Kontrolle über deine Investitionen.

Fazit: Augen auf bei nachhaltigen ETFs

Nachhaltige ETFs mögen auf den ersten Blick eine einfache und kostengünstige Möglichkeit sein, in grüne Investments einzusteigen. Doch in Wirklichkeit sind viele dieser Fonds nicht so „nachhaltig“, wie sie vorgeben zu sein. Insbesondere für dich als Einsteiger ist es wichtig, sich nicht auf ESG-Labels oder Marketingversprechen zu verlassen, sondern genau zu prüfen, wie die Fonds zusammengesetzt sind und ob die Kriterien wirklich mit deinen Werten übereinstimmen. Auf unserem Youtube Kanal posten wir auch, ab sofort, regelmäßig Analysen zu den gängigsten nachhaltigen ETFs.

Wenn du sicherstellen möchtest, dass dein Geld wirklich einen positiven Einfluss hat, lohnt es sich, auch Alternativen wie aktiv gemanagte Fonds, Impact Investments oder Direktinvestitionen in Betracht zu ziehen. Nur so kannst du sicherstellen, dass deine Geldanlage nicht nur profitabel, sondern auch wirklich nachhaltig ist.

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